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Von HR Dr. Walter Aspernig (Artikel erschien im Mitteilungsblatt 2, Oktober 2022)
Im Jahr 2020 erreichte mich eine Anfrage aus Spielmannsberg bei Pötting, ob über die Spielmannsberger und ihren Sitz etwas bekannt sei. Ich machte mich daher auf die Suche nach diesbezüglichen historischen Quellen1. Das Ergebnis war zwar sehr bescheiden, lässt aber doch die spätmittelalterliche Situation erkennen.
Im jüngeren der beiden Lehenbücher des Herzogs Albrecht V. von Österreich (1411–1439) finden sich zwei undatierte Eintragungen von Lehensverleihungen an die Kleinadelsfamilie der Spielmannsberger (Abb. 1 und 2). Die ältere Notiz stammt wohl aus der Zeit von 1427/28, als Hans Spilmansperger nach dem Tod Ulrich des Spilmansperger (seines Vaters?) das Gut zu Mos an dem Ort im Land ob der Enns zu Lehen empfing.2 Hans Spielmannsberger lebte allerdings nicht mehr lange, denn schon um das Jahr 1432 erbte sein Bruder Niclas das genannte Lehen zu Moos und empfing es vom selben Herzog zu Lehen.3
Das Gut zu Moos lässt sich eindeutig identifizieren. Unweit südlich von Spielmannsberg liegt der Weiler Moos, an dessen nordöstlichem Ende heute noch das Ortmayrgut (Moos Nr. 6) zu finden ist. Die mittelhochdeutsche Bezeichnung „an dem Ort“ beschreibt die Lage des Guts am Ende (bzw. am Anfang) der Siedlung.
Das dramatische Ende des Weinmeisterhauses.
Von Martin Osen (Artikel erschien im Mitteilungsblatt 1, Mai 2022)
Der Verlust unseres baukulturellen Erbes schreitet stetig voran – mitunter in atemberaubender Geschwindigkeit, meist aber sang- und klanglos und von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt. Eine Ausnahme war zuletzt der Fall des Weinmeisterhauses am Pöstlingberg, der für unerwartet große Aufregung sorgte. Neben der Berichterstattung in der lokalen Presse gingen vor allem in den Sozialen Medien die Wogen hoch. Stellvertretend sei hier ein Kommentar von Erich Gusenbauer zitiert, der die Causa pointiert zusammenfasst: „Einer Melange aus unendlicher Profitgier, Ignoranz politisch Verantwortlicher, der Hybris unserer Zeit und dem völligen Versagen des Denkmalschutzes ist es geschuldet, dass ein intaktes, kulturhistorisches Juwel zerstört wird...“ Auf der anderen Seite gab es jedoch auch Stimmen, die sich etwa fragten, „wie viele Häuser im Heimatschutzstil wir wirklich der Nachwelt erhalten müssen.“ Das Bundesdenkmalamt bezog insofern Position, als ausdrücklich kein Verfahren auf Unterschutzstellung eingeleitet wurde.
Abb. 1: Die Villa Weinmeister am Pöstlingberg. Foto (c) DI Gerald Soppar
Rufen Sie die Rezension von Dr. Erhard Koppensteiner zum Werk von Rudolf K. Höfer und Martin Feiner, Siegel der Erzbischöfe und Bischöfe in der Salzburger Metropole durch einen Klick HIER, oder auf die Grafik oberhalb auf.
Mit der nunmehr auch digital für Sie bereitgestellten dritten Ausgabe des letztjährigen GLD-Mitteilungsblattes (3/2021) können Sie ab sofort noch einmal einen Blick in die folgenden Inhalte werfen:
- Die Krippe im Dom: Neu restauriert und virtuell erlebbar (Mag.a Martina Noll)
- Zwiegespräch an der Krippe: Ein Weihnachtslied und seine Rezeptionsgeschichte (Dr. Klaus Petermayr)
Bei der diesjährigen Generalversammlung am 17. November im Stift St. Florian präsentierte Dr.in Christina Schmid im Namen des gesamten Redaktionsteams den mittlerweile 167. Band des Jahrbuchs der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege. Seit über 160 Jahren bildet das Jahrbuch unseres Vereins sowohl thematisch, methodisch als auch chronologisch einen breiten Querschnitt durch die aktuelle landeskundliche Forschung ab. Die Mitglieder der Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege leisten einen wichtigen Beitrag zum Fortbestand unserer traditionsreichen Publikation.
Die Beiträge im soeben erschienenen 167. Band unseres Jahrbuchs zeigen die chronologische Bandbreite landeskundlicher Forschung – beginnend mit der Steinzeit und bis in das 20. Jahrhundert reichend. Gleichzeitig werden landeskundliche und denkmalpflegerische Aspekte aus den verschiedensten fachlichen Richtungen betrachtet: Autorinnen und Autoren aus den Bereichen Archäologie, Geschichtsforschung, Kunstgeschichte, Musikgeschichte, aber auch weniger geläufigen Disziplinen wie der Kryptospeläologie kommen zu Wort. In ausführlichen Rezensionen werden für die Geschichte Oberösterreichs relevante Neuerscheinungen beschrieben.
Wir wünschen Ihnen eine angenehme Lektüre! – Das Redaktionsteam Dr. Bernhard Prokisch, Dr.in Christina Schmid, Dr. Walter Aspernig, Dr. Georg Heilingsetzer