Dr. Georg Heilingsetzer stellt das Kloster Mondsee als intellektuelles Zentrum am Ende des 15. Jhdts. dar, das auf Grundlage der „Melker Reform“ wirtschaftlich florierte. Eine rege Bautätigkeit setzte ein, zahlreiche Künstler siedelten sich in Mondsee an. Abt Benedikt Eck beauftragte nicht nur Michael Pacher mit der Anfertigung des Hochaltars in St. Wolfgang, sondern wohl auch den anonym gebliebenen „Meister von Mondsee“ mit einem Altar in der Stiftskirche. Obwohl sich die Einzelstücke des Altars nach Aufhebung des Klosters 1791 in alle Winde zerstreuten, blieben wesentliche Teile erhalten. Heuer zeigte das Belvedere eine Ausstellung über den Meister von Mondsee, bei der erstmals alle erhaltenen Tafelbilder wieder vereint wurden. Im Rahmen vorbereitender Forschungen gelang es, die kunstgeschichtliche Stellung dieses Meisters neu zu bewerten und dargestellte Inhalte neu zu deuten. Überraschendstes Ergebnis war die Entdeckung der unter der Malschicht liegenden Unterzeichnungen, in denen sich der Maler als einer der größten Zeichner der Spätgotik erwies. Diese neuen Entdeckungen wird Dr. Lothar Schultes mit eindrucksvollen hoch aufgelösten Fotos der Tafeln und ihrer Unterzeichnungen bildgewaltig vorstellen.
Falls Sie am 19. November 2020 nicht via Stream live mit dabei sein konnten, können Sie den Festvortrag über untenstehenden Link noch einmal als Video abspielen:
Festvortrag: Der Altar des Meisters von Mondsee
Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=B7iMszIBD0o
Referenten: Dr. Georg Heilingsetzer und Dr. Lothar Schultes
(Foto: Ars Electronica Center)