Eine besondere Herausforderung bildete ein teilweise unlesbares großformatiges Pergament, das als „Urkundenungeheuer“ in lateinischer Sprache mehrere Jahrhunderte als Rechnungseinband diente und heute teilweise unlesbar ist. Dr. Herwig Weigl, Institut für Österreichische Geschichtsforschung an der Universität Wien, musste hier als Experte eingreifen. Ihm gelang es mit zwei Regesten den Inhalt im Wesentlichen wiederzugeben. Diese Urkunde war im Zuge der kirchenrechtlichen Untersuchung der Anschuldigungen gegen Propst Georg von Stein (= Georgius de Lapide), der trotz seines geistlichen Standes persönlich und bewaffnet an Kriegshandlungen gegen Kaiser Friedrich III. und die Stadt Steyr teilnahm, ausgefertigt worden. Ihr Inhalt betrifft zwar Wels nicht, ist aber für die Landesgeschichte von Interesse.
Da der zu erwartende, deutliche Anstieg der Quellenzahl in der zweiten Jahrhunderthälfte den Band anschwellen ließ, wurden, um eine weitere Verzögerung zu vermeiden und den Umfang des Bandes nicht übermäßig zu belasten, die Register für einen dritten Band – dann als Gesamtregister – zurückgestellt. Dieser soll die noch nicht oder unzulänglich publizierten Quellen aus der Zeit vor 1400 enthalten und eventuell auch die Siegel fotografisch und beschreibend darstellen.
HR. Dr. Walter Aspernig
Obmann des Musealvereines Wels
Das in Kooperation von GLD und dem Musealverein Wels herausgegebene Werk können Sie im Büro der GLD anfordern:
Schriftenreihe der Ges. für Landeskunde und Denkmalpflege OÖ., Bd. 24:
Aspernig Walter, Urkundenbuch des Landes ob der Enns, Band 13 (Wels II)
Urkunden und Regesten aus den Welser Archiven 1451–1500
Linz/Wels 2020. 385 Seiten, Hardcover. ISBN 978-3-902299-35-2
Preis: € 50,- (für Mitglieder der GLD nur € 30,-)
Ihre Buchbestellungen richten Sie bitte postalisch an Gesellschaft für Landeskunde und Denkmalpflege Oberösterreich, Promenade 33, 4020 Linz, oder via E-Mail an