Mit einem ersten Entwurf „Klostergarten Kapuziner“ blitzte man aber im Juli beim Linzer Gestaltungsbeirat ab. Die Dichte der Verbauung sei „maximal überzogen“, zwei Gebäude zu viel und eines zu hoch. Kommenden Montag werden die Bauherren einen zweiten Versuch starten. Wie das Projekt nach der nötigen Redimensionierung aussehen soll, ist offen – eine diesbezügliche Standard-Anfrage sowohl beim Architekten als auch der Liegenschaftsverwaltung blieb unbeantwortet.
Sehr konkret ist hingegen der Protest der Anrainer gegen den Verbau des Kapuzinergrüns zwischen der Michael-Reitter-Schule, wo es normalsinnige gemeinsam mit seh- und hörbeeinträchtigten Kindern die Schulbank drücken, und dem ehemaligen Kloster. Die Bürgerinitiative „Zukunft Klostergarten“ zählt mittlerweile über 200 Mitglieder. „Ohne Rücksicht auf das Stadtbild, die historisch gewachsenen Strukturen und Gegebenheiten, wird dem unter Denkmalschutz stehenden Kloster und der Landesschule auf die Pelle gerückt“, ärgert sich der Plattformsprecher Erich Gusenbauer. „Man werde an diesem Ort kein überdimensioniertes 08/15-Investsorenprojekt zulassen“, ist Gusenbauer, der auch Lehrer an der Michael-Reitter-Schule ist, überzeugt.
Beim Bettelorden bittet man hingegen um Nachsicht: „Es ist für uns Kapuziner eine Realität, dass wir manche Standorte nicht mehr selbst nutzen können. Für diese Liegenschaften streben wir langfristige Nutzungen an. Über einen Teil der Linzer Liegenschaft wurde ein Vertrag mit einem Baurechtsnehmer unterzeichnet. Diese Vergabe befinde sich unter Einbeziehung von Stadt und Bevölkerung in der ersten Stufe, erläutert Bruder Erich Geir, Provinzial der Kapuziner. (mro)